Handwerkliche Bildung mittels Modellbau


Durch unsere Initiatoren und Unterstützer wird seit mehr als 40 Jahren handwerkliche Bildungsarbeit geleistet.

Wir setzen uns dafür ein, dass diese Quelle handwerklicher Bildung nicht versiegt.


Helmut Horn - Gerstungen

- von 1975 bis 2021 - Schülerarbeitsgemeinschaft Modellbau in Gerstungen - zuletzt an der Grundschule "Fritz Erbe"

 

 

 


Ralf Hornung - Bad Salzungen

- von 1980 bis 1989 - Arbeitsgemeinschaft Flugmodellbau/Flugmodellsport an der Station Junger Techniker und Naturforscher in Bad Salzungen.

 

Diese Arbeitsgemeinschaft war einer der Grundsteine des MSV "AeroNautic" Bad Salzungen.


Wolfgang Schweidler - Hüttenberg

- von 1983 bis 1993 - Jugendgruppe Flugmodellbau/Jugendmodellfluggruppe Hüttenberg

 

Die Jugendmodellfluggruppe war die Keimzelle des Vereins Hüttenberger Modellflieger, der bis heute besteht, und auch weiterhin Jugendförderung mittels Modellbau betreibt.


Andreas Hornung - Bad Salzungen

- 2011 bis 2020 - Schülerarbeitsgemeinschaft Modellbau an der Regelschule "Werratal"

- 2019 bis 2020 - Grundkurse Modellbau und Schach an der Burgseeschule Bad Salzungen

- 2021 bis 2022 - Jugendhandwerkstunden, Modellbaustunden und Schachkurs im Pfarrhaus

- 2022 - Gründung MObiLé Lernwerkstatt im Pfarrhaus - Angebote: Modellbau und Schach

 

 

"Klick" ...zur Lernwerkstatt "Klick"

 


Stationen Junger Techniker und Naturforscher


Berichte über die Geschichte dieser Einrichtungen und Beispiele von Bildungseinrichtungen in deren Nachfolge


Stationen Junger Techniker und Naturforschwer bei Wikipedia "Klick"

Erinnerungen zur Kinder- und Jugendarbeit in der Station Junger Naturforscher und Techniker von Werner Blaschke "Klick"

Der Beitrag ist auf den Webseiten des Instituts für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung an der Hochschule Neubrandenburg zu finden. "Klick"

Station Junge Techniker und Naturforscher in Neutstadt/Orla "Klick"

Station für Technik, Naturwissenschaften, Kunst – Weißwasser "Klick"

Naturwissenschaftlich-Technisches Kinder- und Jugendzentrum NATZ - Hoyerswerda "Klick"



Station Junger Techniker und Naturforscher in Neustadt an der Orla

Die Station Junger Techniker in Neustadt/Orla wurde am 1.9.1953 in einem Gebäude eröffnet, in welchem zuvor ein Kindergarten untergebracht war. Der Kindergarten wurde verlagert, um Raum für die Station Junger Techniker zu schaffen. Neustädter Betriebe unterstützten die Eröffnung der Einrichtung, die mit 4 Arbeitsgemeinschaften startete. Die unentgeltliche Unterstützung  durch die Betriebe erfolgte in Form von Handwerkerleistungen, der Bereitstellung von Material und der Delegierung von AG-Leitern.

Im Laufe der Jahre ging es nicht nur um Technik und die Einrichtung erhielt den Namen "Station Junger Techniker und Naturforscher. An der Einrichtung waren Junge Sanitäter aktiv, es wurde Mais auf einem Versuchsfeld angebaut, der Gartenbau war lange ein starkes Betätigungsfeld der Einrichtung, auch wurden Haustiere gehalten und Kaninchen gezüchtet, es wurde geimkert, es gab die Arbeitsgemeinschaften Biologie, Insektenkunde, Schnitzen, Computer, Lehrpfad, Elektrotechnik, Elektronik, Fotografie und Technisches Basteln. In Ferienspielen wurden außerdem vielfältige sportliche Betätigungen angeboten.


AG Flugmodellbau

Messplatz

AG Elektronik

Spritzlackieren

Löten

Junge Sanitäter



Die Geschichte dieser Einrichtung wurde mit viel Mühe sehr gut und umfassend dokumentiert. Großer Dank hierfür gebührt dem Stammtisch "Heimatfreunde Neustadt an der Orla", der uns gestattet anhand der Bilder deutlich werden zu lassen, welche Art der Bildung den Jugendlichen in den Stationen Junger Techniker und Naturforscher zuteil wurde.

Welcher Schüler bekommt heute noch die Gelegenheit löten zu lernen oder sein technisches Verständnis beim Bau oder gar der Entwicklung elektronischer Schaltungen zu schulen - und zwar durch eine länger andauernde Beschäftigung mit der Materie? In kurzen Projekten steckt kaum Bildungswert! Nur länger andauernde Betätigungen auf einem Gebiet bringen junge, selbstbewusste Experten ihres Fachs hervor, sie entwickeln ein ernsthaftes und starkes Interesse und erhalten eine berufliche Orientierung. Deshalb ist eine Vielfalt an Angeboten erforderlich, denn eine starke Volkswirtschaft und eine gesunde Gesellschaft benötigen Experten auf vielen Gebieten. Bereits die Bilder oben lassen erkennen, dass diese Einrichtungen einer individuellen und vielseitigen, tiefgründigen handwerklichen und polytechnischen Grundlagenbildung dienten, um Fachkräfte in den betreffenden Bereichen heranzubilden - man erkennt unmittelbar diverse Handwerks- und sogar Pfelgeberufe, auf deren Ergreifung die Schüler orientiert und vorbereitet wurden.

 

Hinweis: Die Informationen wurden vom Stammtisch "Heimatfreunde Neustadt an der Orla" zusammengetragen. Die Webseiten der Heimatfreunde Neustadt an der Orla bilden in ihrer Gesamtheit ein sehr interessantes und wertvolles Zeitdokument. Ein Ausflug dorthin lohnt sich! "Klick"

Die ausführliche und fast komplette Geschichte der dortigen Station Junger Techniker ist hier zu finden: "Klick"

Außerdem enthält die Webpräsenz des Stammtischs weitere interessante Webseiten zum Thema Bildung und Schule: "Klick"


Station Junger Techniker und Naturforscher in Bad Salzungen


Keimzelle - Niedergang - Neubeginn - Argumente

 

Die Station Junger Techniker als Quelle der Modellbautradition in Bad Salzungen und Ursprung des MSV "AeroNautic"

 

Vor dem geschichtlichen Hintergrund werden die Beweggründe unserer Initiative sehr deutlich dargelegt.


Modellbau
Ruine des Gebäudes der ehemaligen Station Junger Techniker in Bad Salzungen

In der  ehemaligen Station Junger Techniker und Naturforscher in Bad Salzungen wurde nicht nur der Grundstein für den Modellsportverein "AeroNautic" gelegt, hier wurden bis ca. 1993 Schüler in diversen Arbeitsgemeinschaften unter anderem handwerklich gebildet. Im Zuge der politischen Wende wurde das Haus in Schülerzentrum umbenannt, doch wurden diesem leider schon bald die finaziellen Mittel gestrichen, weshalb es schließen musste. Aus heutiger Sicht, bildungspolitisch betrachtet, ein Kardinalfehler. Es ist davon auszugehen, dass diese Entscheidung einen gewissen Anteil am Fachkräftemangel in Berufen mit handwerklichen Anforderung hat - den Mangel an Fachärzten und Pflegekräften inbegriffen. Der enorme gesellschaftliche Wert der in der Einrichtung geleisteten Bildungsarbeit wurde offensichtlich nicht erkannt. Anstatt ein hohes handwerkliches Bildungsniveau als Standortvorteil zu erkennen, und diese Bildungseinrichtung als Alleinstellungsmerkmal des Kreises Bad Salzungen im Vergleich mit den Nachbarkreisen in Hessen und Bayern zu begreifen, und weiter zu entwickeln, wurde sie bewusst heruntergewirtschaftet und abgewickelt. Zu erklären ist dies nur auf Grund der damaligen Situation - einem vorherrschenden Fachkräfteüberschuss und hoher Arbeitslosigkeit. Wie man heute jedoch erkennen muss, hat man zu kurz gedacht. Ein vergleichsweise hohes handwerkliches Bildungsniveau heute, wäre ein ungeheurer Vorteil für die Region.

 

Den örtlichen Modellbauern - darunter echte Koryphäen der Elektronik und Feinmechanik - waren und sind die Folgen bereits seit langem bewusst. Dies war bereits Thema unendlich vieler Gespräche, doch diese Mahnungen wurden nicht gehört. Inzwischen verstummen die Mahner, denn einige haben ihr Wissen bereits mit ins Grab genommen, und hatten keine Chance es weiter zu geben. Andere haben es versucht und haben resigniert, vor der Ignoranz der hier vor Ort politisch Verantwortlichen.  

 

Auf Initiative eines kleinen Modellsportvereins wurde im Jahr 2011 wieder eine  "Arbeitsgemeinschaft Modellbau"  in Bad Salzungen ins Leben gerufen. Der kleine Verein kann jedoch auf ehrenamtlicher Basis nicht das ersetzen, was der Jugend mit der Schließung des Schülerzentrums verloren gegangen ist. Die Initiative "Modellbau bildet...!" ist die letzte Chance den Fehler zu korrigieren. Das Bild des Hauses am Salzunger Burgsee oberhalb des Planetariums, eignet sich gut als ein Sinnbild des Zustandes der handwerklichen Bildung in Thüringen und Deutschland. 

"Modellbau bildet...!" setzt sich dafür ein, heutigen Schülern die gleichen oder gar bessere Chancen für einen Zugang zu handwerklicher Bildung mittels Modellbau zu bieten, als sie mit der Station Junger Techniker und Naturforscher Bad Salzungen geboten wurden. Wir empfehlen, dass handwerkliche Bildung auf diesem Niveau nicht hauptsächlich zentral - in der Kreisstadt angeboten wird, sondern flächendeckend an den Schulen des Landkreises.

 

Fehler werden begangen, doch sie können erkannt und zu gegebener Zeit revidiert werden. Deshalb fordern wir, die Gelder welche der handwerklichen Bildung seit Schließung des Schülerzentrums in Bad Salzungen entzogen wurden, unverzüglich wieder diesem Zweck zuzuführen!

 

Wir sehen es keinesfalls so wie die verantwortliche Politik, dass die Schaffung hauptamtlicher Planstellen für handwerkliche Bildung nicht möglich ist. Im Gegenteil, diese Stellen haben bis in die 1990er Jahre hinein existiert, und sind lediglich wieder zu schaffen. Die Entwicklung des handwerklichen Bildungsstandes der Gesellschaft erfordert dies dringend. Jugendlichen bieten sich heutzutage im Alltag deutlich weniger Gelegenheiten, um mit handwerklichen Tätigkeiten in Berührung zu kommen.

Es hauptsächlich der ehrenamtlichen Initiative Einzelner zu überlassen, in welchem Maße und in welcher Qualität heute handwerkliche Bildung vermittelt wird, ist ein Vergehen an der heutigen Jugend. 

 

Das Bild des Hauses der ehemaligen Station Junger Techniker und Naturforscher Bad Salzungen steht als Mahnung, für die bisher erfolglosen Bemühungen unserer Initiative in diesem Anliegen. Inzwischen existiert die Ruine nicht mehr - das Haus wurde im Jahr 2021 abgerissen.

 

Unser Verein hat im Jahr 2022  die MObilé-Lernwerkstatt gegründet, in der bisher die beiden Angebote Modellbau und Schach existieren. Eine Arbeit an den Schulen des Landkreises ist mangels ehrenamtlicher Kapazitäten nicht möglich, da seitens des Bildungswesens keine geeigneten Rahmenbedingungen vorhanden sind, um solche Angebote beständig aufrecht erhalten zu können.

 

Es gäbe jedoch Lösungen. Wir stehen zu Gesprächen darüber zur Verfügung.   


Ein Zeitdokument aus der Tageszeitung Freies Wort von Mitte/Ende der 1980er Jahre:

Hinweis: Wir sind an Berichten von Zeitzeugen über die Historie der Station Junger Techniker interessiert.