Das Hauptanliegen von "Modellbau bildet...!" ist die Verbesserung der handwerklichen Bildung.
Bereits seit langem sehen die MObi-Initiatoren große Defizite auf diesem Gebiet.
Bisher fanden unsere Warnungen kein Gehör, obwohl dieser Fakt nicht nur innerhalb der Modellbauszene beklagt wird.
Wir als Modellbauer sehen im Modellbau eine sehr geeignete Möglichkeit, Schüler handwerklich zu bilden. Aber nicht allein dies - mittels Modellbau kann man theoretisches Wissen veranschaulichen und festigen. Mit dem geeigneten Konzept, ist aufbauend auf Modellbau und Modellsport umfassende und fachbereichsübergreifende Bildung möglich.
Die Beschäftigung mit dem Modellbau kann das Interesse junger Menschen an handwerklicher Betätigung wecken. Die Vielfältigkeit des Modellbaus ermöglichst es, ein sehr breites handwerkliches Bildungsspektrum abzudecken, was Schülern bei ihrer beruflichen Orientierung helfen kann.
Um Bildungsgerechtigkeit zu erlangen, ist es dringend erforderlich, sämtliches für den Start ins Berufsleben nötige Wissen und Können in der Schule zuvermitteln. Außerdem ist angesichts der Vielfalt der Begabungen die Leistungsfähigkeit eines Schülers nicht überwiegend anhand seiner geistigen Fähigkeiten zu beurteilen. Denn damit verschenkt unsere Gesellschaft Potential - was wir uns nicht leisten können!
Seitens der verantwortlichen Politik sehen wir dringenden Handlungsbedarf!
Der bisherige Umgang mit unserer Empfehlung, wird der volkswirtschaftlichen Bedeutung von Bildung nicht gerecht!
Wir hoffen aber auf Besserung!
Durch verantwortliche Politiker, wurde uns der Vorschlag unterbreitet, die MObi-Zielsetzung in Eigenverantwortung auf Grundlage eines Fördermittelfinanzierten Projektkonzepts weiter zu verfolgen. Wir stehen diesem Vorschlag aufgeschlossen gegenüber und erwägen die Gründung einer MObi-Jugendwerkstatt. Die Vorbereitung in Form von Änderungen unserer Vereinssatzung, haben wir unverzüglich gestartet, und uns intensiv mit dem Vorschlag auseinander gesetzt. Wir schließen eine eigenverantwortliche Lösung nicht aus, halten aber an unserer Meinung fest, dass umfassende Bildung als Daseinsvorsorge, Sache des Staates ist und bleibt, und deshalb auch dementsprechend organisiert werden sollte.
MObi-Konzept
Das MObi-Konzept ist unbürokratisch.
Es werden hauptamtliche Planstellen des Landes dort geschaffen, wo Menschen zur Verfügung stehen, handwerkliche Bildung nach dem MObi-Konzept zu vermitteln. Die betreffenden Lehrkräfte können sich mit ganzer Kraft der praktischen Bildungstätigkeit widmen.
Durch die Arbeitsverhältnisse der betreffenden Lehrkräfte mit dem Land, sind rechtliche Dinge wie Zugangsberechtigung zu Schulräumen und Versicherung geklärt.
Es sind keine weiteren Verträge notwendig.
Das MObi-Konzept ist nachhaltig.
Die Schaffung von unbefristeten hauptamtlichen Planstellen sorgt für die Dauerhaftigkeit der Maßnahme. Dies bietet die besten Bedingungen für eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Bildungskonzepts.
Das MObi-Konzept ist sofort umsetzbar!
Nach Schaffung der Planstelle ist eine Umsetzung des MObi-Konzepts im Wartburgkreis unverzüglich möglich, und es kann seine positive Wirkung unmittelbar entfalten. Rechtliche und finanzielle Unsicherheiten gibt es nicht.
Fördermittelfinanziertes Projektkonzept
Ein Fördermittelfinanziertes Projektkonzept ist ein Bürokratiemonster.
Durch die nötige Ausfertigung und Bearbeitung von Fördermittelanträgen bindet es Arbeitskraft auf beiden Seiten, und dies auch noch doppelt durch den systembedingt erforderlichen Nachweis der Mittelverwendung.
Ein Teil der Fördermittel und möglicher Spendeneinnahmen, sowie Steuergelder werden durch diese Bürokratie verbrannt. Dieses Prinzip ist eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Verwaltungsangestellte - eine Fördermaßnahme für Unproduktivität.
Die regelmäßige Nutzung von Schulräumen außerhalb der Unterrichtszeiten durch einen freien Träger, liegt zumindest in einer rechtlichen Grauzone, und ist ohne entsprechende Verträge nicht möglich. Will man als freier Träger Bildungstätigkeiten an mehreren Schulen im Landkreis aufnehmen, so sind womöglich Verträge mit jeder einzelnen dieser Schulen zu schließen.
Ein Fördermittelfinanziertes Projekt ist stets befristet.
Durch die übliche Befristung der Fördermittelzusagen steht die Fortführung des Projekts ständig in Frage. Auf dieser schwammigen Grundlage ist keine nachhaltige Entwicklung möglich. Für die notwendige Weiterentwicklung des Bildungskonzepts ist dies kaum förderlich. Schon auf Grund der damit verbundenen zusätzlichen Arbeit bzgl. der Fördermittelantragstellung wird das Projekt starr auf seinem Niveau verharren.
Die Etablierung eines Fördermittelfinanzierten Projekts ist unsicher! Durch die nötige Antragstellung auf Grundlage von Finanzierungsplan und Projektkonzept ist die Durchführung
eines solchen Projekts nicht unverzüglich möglich. Fördermittelauszahlungen erfolgen oft erst nach Leistungserbringung, womit der Träger in Vorleistung gehen muss. Um die Mitarbeiter bezahlen zu
können, ist ein entsprechend gefüllter Finanzgrundstock nötig.
Auch wenn die Planstellen für die betreffenden Lehrkräfte nach dem MObi-Konzept zu 100% aus Steuermitteln finanziert werden, ist es im Interesse des Seuerzahlers, dass diese Mittel zu 100% in die produktive Bildungsarbeit fließen. Es kann nicht sinnvoll sein, dass ein wesentlicher Anteil der Mittel für Verwaltungsaufgaben aufgewendet werden muss, wie dies bei Fördermitteln der Fall wäre, welche schließlich auch 100% Steuermittel darstellen.
Aktualisierung 2024
Im Jahr 2022 wurde die Lernwerkstatt MObiLé gegründet. Sie wird vollständig im Ehrenamt betrieben. Ihre Wirksamkeit ist dementsprechend eingeschränkt. Da die Schaffung von Planstellen durch das Land Thüringen realistisch nicht erzielbar erscheint, streben wir für den Betrieb der Lernwerkstatt die Schaffung von Stellen in freier Trägerschaft an. Um den Fortbestand der Lernwerksatt zu sichern, weichen wir damit von unseren bisherigen Forderungen ab. Für eine Arbeit an Schulen sind zu gegebener Zeit Lösungen zu suchen. Derzeit sind hierfür keine Kapazitäten vorhanden. Diese könnten sich dann ergeben, wenn die Lernwerkstatt auf hauptamtlicher Basis betrieben wird - ganz unabhängig von der Form der Trägerschaft.
Die Ergebnisse der aktuellen Pisa-Studie bestätigen unsere Ansichten auf's Neue. Die Schwächen im Bereich der Naturwissenschaften sind auf mangelnde praktische Bildung zurückzuführen. Der Eindruck von Udo Beckmann (VBE), dass die Kultusministerien zunehmend ratlos wirken, deckt sich nicht mit unseren Erfahrungen - auf Grund des Umgangs mit unseren Anliegen muss man in Thüringen von selbstsicherer Untätigkeit sprechen. Offensichtlich gibt man sich hier damit zufrieden, dass sich Thüringen im Vergleich der Bundesländer in der Spitzengruppe befindet.
Ohne behaupten zu wollen, das Wundermittel gegen schlechte Pisa-Ergebnisse anzubieten, können wir jedem ratlosen Kultusministern die Lektüre dieser Seiten empfehlen.
Die Verweigerung der thüringer Landespolitik sich ernsthaft mit unseren Forderungen zu beschäftigen, kann man nur unverantwortlich nennen. Angesichts der vielfältigen und schwerwiegenden Probleme wie Handwerkermangel und Nachwuchssorgen in Berufen mit handwerklichen Anforderungen, ist diese Verweigerungshaltung nicht nachvollziehbar. Sie zeugt entweder von sehr weitreichender Ignoranz, oder einer so weit fortgeschritten Theoretisierung, dass den Verantwortlichen der Wert praktischer Bildung völlig fremd ist. Eine andere Erklärung kann es für den Umgang mit unserer Initiative nicht geben - es sei denn man unterstellt Absicht!
Vorrangig bieten wir an, umfassend praktische Bildung mittels Modellbau in die Schulen zu bringen. Darin sehen wir eine pragmatische Antwort auf mehrere Problemstellungen der Gegenwart. Unser Angebot an die Landespolitik kann helfen, dem Lehrermangel unmittelbar zu begegnen, und Unterrichtsausfall zu minimieren. Denn ein nicht im Bildungsplan vorgesehener praktischer Unterricht ist allemal besser als Unterrichtsausfall. Handwerklicher Modellbau ist geeignet bestehenden Defiziten in der feinmotorischen Entwicklung vieler Schüler entgegenzuwirken. Praktische Bildung dient dem besseren Verständnis von theoretischen Zusammenhängen, außerdem lassen sich vielfältige Fähigkeiten in der praktischen Anwendung üben und festigen, so zum Beispiel das Rechnen und das sinnerfassende Lesen. Hierbei kann der Modellbau als Motivationsquelle dienen, indem z.B. eine Baubeschreibung zu lesen ist, um die Arbeitsschritte ausführen zu können.
Die praktische Betätigung auf diesem Gebiet bescherte uns viele neue Erkenntnisse. Wir mussten feststellen, dass sich die verbreiteten Defizite bzgl. der feinmotorischen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen über den kompletten Bildungsbereich erstrecken. Unsere Reaktion auf diese Erkenntnis ist die Forderung einer dringenden Überarbeitung der Bildungspläne vom Kindergarten bis zum Gymnasium. Das vorherige Hauptziel - die Etablierung flächendeckender Nachmittagsangebote zwecks handwerklicher Bildung mittels Modellbau - reiht sich aus diesem Grund, nun als ein gleichwertiger Bestandteil, in eine Reihe von Maßnahmen ein. Wir sehen es als absolut notwendig an, altersgerechte praktische Bildungsinhalte in allen Stufen des Bildungswesens zu etablieren.
Eine hochwertige handwerkliche Bildung bedarf entsprechender Bedingungen, welche dem Ziel gerecht werden.
In dem man dies alleine dem Ehrenamt überlässt, wird man der volkswirtschaftlichen Bedeutung handwerklicher Bildung nicht gerecht. Deshalb regen wir in einem ersten Schritt die flächendeckende Etablierung von Schülermodellbaugruppen in Form von Nachmittagsangeboten an, welche von hauptamtlich angestellten Modellbauern angeleitet werden. Mit zusätzlicher ehrenamtlicher Unterstützung können durch eine hauptamtliche Planstelle bis zu 100 Schüler in den Genuss einer intensiven und hochwertigen handwerklichen Bildung mittels Modellbau kommen.
In ehrenamtlicher Ausübung kann man die erforderliche Zahl an Kindern nicht erreichen, welche für echte Nachhaltigkeit nötig wäre. Vor allem leidet jedoch die Qualität der handwerklichen Bildung darunter, wenn dem ehrenamtlich tätigen AG-Leiter nicht die nötige Zeit für eine gute Vorbereitung zur Verfügung steht. Ein Segen ist es dann schon, wenn man einen AG-Leiter oder Helfer hat, der nicht mehr Erwerbsarbeitsleben steht, denn eine gute Vorbereitung ist die Voraussetzung für eine hohe Bildungsqualität. Leider nimmt die Zahl derer, die handwerkliche Bildung mittels Modellbau vermitteln können und wollen immer weiter ab, weshalb es nur zwei Wege gibt. Ein Weg bedeutet weiter so, und führt zunehmend rasant bergab. Der andere Weg beginnt mit dem Umdenken der verantwortlichen Politik, und folgt dem Konzept von Modellbau bildet...!
Mit dem Ziel, gemeinsam den zweiten Weg zu beschreiten, ist "Modellbau bildet...!" angetreten.
Wir stehen zur Verfügung!